Regisseur Henk Schut fordert permanent das Publikum, gibt ihm keine ruhige Minute, keine Pause, verwirrt es immer wieder neu. Auf Seitenschiff folgt Mittelschiff folgt Chor. Hexentanzplatz, Verjüngung, Faust lernt Gretchen kennen und lieben. In einem riesigen Stahlgerüst turnt der junge Faust übermütig herum. Und immer wieder wandeln Chor und Schauspieler als Mönchsprozession mitten durchs Publikum.
Erstaunlich dabei: Beim Publikum veränderte die Aufführung im Verlauf des Abends die innere Haltung. Man wurde in die Inszenierung hineingesogen, so dass sich die anfängliche Verwirrung und der Widerstand ob der ständigen Herausforderung wandelten zu außergewöhnlicher Begeisterung.
Herrlich erfrischend war es, wunderbar spannend und überraschend. Viel Applaus am Ende. Anna Postel